Happy Birthday Xbox: Die revolutionäre Microsoft-Konsole im Retro-Rückblick [Special + Video]
Happy Birthday, liebe Xbox! Der große Playstation-Konkurrent und grüne Gaming-Gigant feiert sein 20. Jubiläum, ein Erfolg, den nur wenige andere Konsolenhersteller erreicht haben. Wir blicken zurück auf die Anfänge der Marke Xbox und die größten Highlights einer eindrucksvollen Erfolgsgeschichte.
Lust auf eine nostalgische Zeitreise in eine längst vergessene Ära, in der verbesserte 3D-Grafik für Videospiele, Konnektivität und Multimediafähigkeiten die heißesten und angesagtesten Begriffe der Spielebranche waren? Darüber hinaus gab es, egal aus welchem Genre, unzählige tolle Spiele-Highlights, an die man sich gerne zurückerinnert.
Die sechste Konsolengeneration, die ungefähr von 1998 bis 2006 ging, war eine Zeit der Meilensteine und stand voll im Fokus einer Revolution des Konsolen-Gamings. Und das nicht nur wegen den zwei tollen Konsolen aus Japan, der Playstation 2 und dem Nintendo GameCube, sondern auch wegen der ersten Konsole aus dem Hause Microsoft.
Die originale Xbox-Konsole war zum Start 2001 besonders dafür bekannt, ziemlich protzig, klobig und teuer zu sein. Doch darüber hinaus galt der große Angriff Microsofts auf den japanisch umkämpften Gaming-Markt der 2000er auch als mutig und revolutionär
Passend zum 20. Jubiläum der Xbox (jetzt kaufen ) feiern wir in Form eines großen Specials, dass es auch in Form eines aufwendigen Videos zu genießen gibt. Unter anderem dürft ihr euch auf hübsche Aufnahmen der originalen Xbox-Konsole freuen und jede Menge Videospiele, die gravierenden Einfluss nahmen auf die sechste Konsolengeneration.
Auf dieser Seite
- 1Japanische Dominanz: Die Spielebranche Ender der 90er-Jahre
- 2Startschuss Xbox: Vom Konzept ins Geschäft im Schnelldurchlauf
- 3Der Xbox-Schlachtplan: Je größer, desto besser
- 4Ein buntes Line-up voller Abwechslung und Spielspaß
- 5Wer Xbox sagt, meint Halo
- 6Die Geburt der Marke Xbox: Ein Paradies für Abenteuer
Japanische Dominanz: Die Spielebranche Ender der 90er-Jahre
Ende der 90er- und Anfang der 2000er-Jahre dominierten japanische Unternehmen den Gaming-Markt. Das war nichts Neues. Ob es die 16-Bit oder die Folgegeneration waren, die drei großen Namen waren für einen ziemlich langen Zeitraum Sega, Nintendo und Sony. Während Sony massive Erfolge mit der Playstation 1 und besonders der Playstation 2 feierte, verlor Nintendo damals wichtige Marktanteile an die Konkurrenz. Dennoch konnte man mit dem Nintendo 64 besonders auf dem amerikanischen Markt glänzen. Gleichzeitig aber gingen knapp 20 Millionen Mal öfter die Playstation über die Ladentheke.
Sega hingegen setzte nach dem desaströsen Sega Saturn alles auf eine Karte: Mit dem Sega Dreamcast wollte Quelle: PC Games man ein für alle Mal beweisen, dass man zurecht zu den großen Namen der Konsolenhersteller gehörte. Wie das endete, ist allseits bekannt. Während Sega sich ordentlich verzockte und plante, sich fortan nur noch auf Software zu fokussieren, gab es mit Microsoft einen neuen Spieler. Der werkelte er hinter verschlossenen Türen am großen Launch einer Technik-Bombe für den Konsolenmarkt.
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Startschuss Xbox: Vom Konzept ins Geschäft im Schnelldurchlauf
Wer jetzt denkt, Microsoft arbeitete ein Jahrzehnt lang an einem riesigen Masterplan, bei dem jedes Detail genauestens ausgearbeitet war, der liegt ziemlich falsch. Die Idee für eine hauseigene Konsole, die auf Windows und Direct X setzten sollte, begann 1998 durch vier junge Ingenieure. Die gehörten dem DirectX-Team an: Kevin Bachus, Ted Hase, Seamus Blackley und Otto Berkes.
Quelle: "Power On - The Story of Xbox" von Microsoft I Xbox
Die erste Enthüllung der Playstation 2 sorgte für zusätzliche Motivation seitens Microsoft. Sony setzte nämlich auf ein vollwertiges "Home Entertainment"-System. Die Playstation 2 konnte neben Spieledisks auch Audio-CDs und Video-DVDs abspielen. Für Microsoft, die den PC-Markt dominierten, war das ein ziemlicher Dorn im Auge.
Quelle: "Power On - The Story of Xbox" von Microsoft I Xbox Ihre große mediale Enthüllung feierte die Xbox auf der CES 2001 am 06. Januar 2001. Neben Microsoft-Genie Bill Gates stand niemand geringeres als Dwayne "The Rock" Johnson auf der Bühne, um die technologisch eindrucksvolle Heimkonsole zu präsentieren. Und es muss gesagt werden: Die Xbox war tatsächlich in vielen Bereichen ein ziemlich revolutionäres Spieleprodukt. Neben der PC-artigen Hardware, die es Entwicklern so leicht wie möglich machen sollte, für die Xbox Spiele zu entwickeln, war die erste jemals in einer Konsole verbaute Festplatte ein besonderes Merkmal. Im Herzen trug die Xbox außerdem ein mit 733 Megahertz getakteten Pentium-III-Prozessor. Vor der Konkurrenz musste man sich also keinesfalls scheuen.
Ebenso revolutionär: Es gab an der Xbox einen Ethernet-Anschluss! Heutzutage nur noch schwer vorstellbar, doch das galt als ein großer Schritt in Richtung Zukunft. Multiplayer abseits von Couch-Koop-Spielen war einzig durch Sega in den vorherigen Jahren ein relevantes Thema, wenn auch nur ein Kleines. Was Microsoft aber mit LAN-Anschluss begann und ein Jahr später mit Xbox Live fortführte, gilt heute als die Blaupause des modernen Online-Gamings. Außerdem bot die Xbox wie auch die Playstation 2 echten Dolby-5.1-Surround-Sound!
Quelle: Computec Media GmbH
Für weniger ekstasische Schweißausbrüche sorgte der hohe Launch-Preis von 479 Euro. Wie auch die 450 Euro teure Playstation 2 ein ziemlich elitäres Luxus-Spielgerät. Der Preis der Sony-Konsole wurde jedoch schon vor dem Europa-Launch der Xbox-Konkurrenz auf 299 Euro gesenkt.
Als Europa-Chef Sandy Duncan daraufhin auf dem Launch-Event "X01" in Cannes den Europapreis bekanntgab, ging verständlicherweise ein lautes Raunen durch die Menge. Nur wenige Monate später zog Microsoft beim Schlagabtausch mit Sony nach. Die Japaner senkten jedoch ein weiteres Mal auf 249 Euro. Es ging also schon gleich zum Start hitzig zu zwischen den zwei ikonischen Herstellern. Zur Xbox-Verteidigung muss man aber auch erwähnen: Das Spielpaket, das man von Microsoft geschnürt bekam, war ein ganz schönes dickes.
Der Xbox-Schlachtplan: Je größer, desto besser
Die originale Xbox versteckt sich nicht nur in einer ziemlich großen Verpackung. Das Produkt selbst sowie sein ikonischer Controller sind ebenso besonders für ihre erschlagende Masse bekannt. Die Microsoft-Heimkonsole wog satte 3,4 Kilo! Zum Vergleich: Die Playstation 2 wiegt "gerade einmal" 2,2 Kilogramm. Ein ordentlicher Unterschied. Noch heftiger fiel der beim ikonischen Controller der Xbox aus: dem Duke, der intern auch passenderweise "Fatty" genannt wurde. Das Xbox-Gamepad war knapp drei Mal so groß wie der Playstation-2-Controller. Nicht nur in Japan war er deswegen ziemlich schwierig zu vermarkten.
Doch das überdimensionale Gamepad war keine irrwitzige Idee Seitens Microsoft, die auf der simplen "Größer ist besser"-Philosophie beruhte, sondern tatsächlich ziemlich durchdacht. In Ergonomie-Laboren hatte man die perfekte Controllergröße durch diverse Tests und Studien ausgearbeitet. Dabei kam raus: Wer die Augen schließt und einen imaginären Controller in der Hand hält, der mimt unwissentlich exakt die Formt des Dukes. Verrückt, nicht wahr? Und mit etwas Distanz betrachtet ist der Controller gar nicht mal so schlecht!
Quelle: PC Games
Der Xbox-Controller verfügt über zwei Vibrationsmotoren, zwei analoge Trigger, zwei analoge Sticks, ein digitales Steuerkreuz, je eine Zurück- und Start-Taste, zwei Zubehörsteckplätze und sechs analoge 8-Bit-Aktionstasten. Die waren nicht wie bei der Konkurrenz mit Symbolen, sondern mit Farben und Buchstaben verziert. Selbst heute greift Xbox noch auf "A", "B","X" und "Y"-Tasten zurück. Aber eben diese Form! Nach jeder Menge Hohn und Kritik knickte man nur kurze Zeit später ein. Microsoft veröffentlichte weltweit eine angepasste Controller-Version, die weitaus schmaler und angenehmer zu halten war.
Auch nur ansatzweise mit der Playstation 2 zu konkurrieren, war natürlich ein gewaltiges Unterfangen für Microsoft. Dennoch gelang es dem Unternehmen eindrucksvoll, sich mit einem damals revolutionären Spielpaket als fester Bestandteil der Gaming-Branche zu etablieren. Man ließ sogar Nintendo und den GameCube hinter sich. Das lag neben den vielen cleveren Ideen in Bezug auf Design und Technik ganz besonders an den Spielen.
Ein buntes Line-up voller Abwechslung und Spielspaß
Ein Spiel, mit denen man zum Launch die Spielerschaft um den Finger wickeln wollte, war Oddworld: Munch's Oddysee. Der ikonische Plattformer rund um Amphibienwesen Munch und Kollege Abe war nämlich eigentlich als Highlight für die Playstation 2 geplant. Darüber hinaus galt Abe eigentlich als inoffizielles Sony-Maskottchen neben dem lila Drachen Spyro und Crash Bandicoot. Microsoft wusste natürlich: Für den Launch einer Heimkonsole braucht es bekannte Videospielgesichter und etablierte Marken. Weitere Titel, die sich zum insgesamt 20 Spiele umfassenden Starter-Line-up der Xbox gesellten: der Tecmo-Prügler Dead or Alive 3, der mit eindrucksvoller Grafik begeisterte, und die Wintersport-Sause Amped: Freestyle Snowboarding.
Ein weiteres Highlight: Das beliebte Rennspiel Project Gotham Racing, das selbst heute noch eine große Fangemeinde hat. Auch dank des 5.1-Sounds der Xbox. Entwickler Bizarre Creations nahm sich nach dem Dreamcast-Überflieger Metropolis Street Racer vor, sich in allen Bereichen zu verbessern und besonders auf die Wünsche der Fans zu hören. Der anspruchsvolle Schwierigkeitsgrad wurde gedrosselt und die Grafik dank der Xbox-Power ordentlich aufgewertet.
Quelle: Sega
Ebenso positiv in Erinnerung bleibt das abgedrehte Action-Abenteuer Jet Set Radio Future, das von Sega für die damalige Xbox entwickelt wurde. Wieder ein Dreamcast-Klassiker, der auf der Xbox ein neues Zuhause fand. Microsoft zielte mit dem Cel-Shading-Titel voller Elektro-Beats ganz klar auf den japanischen Markt ab. Doch leider wurde er trotz sehr positiver Kritikerwertungen zum Verkaufsflop. Das lag besonders daran, dass sich die Xbox nur sehr schlecht in Japan verkaufte. Abgerundet wurde das Line-up durch jede Menge Abwechslung in Form des Partyspiels Fusion Frenzy und des Action-Hits Max Payne.
"Super Game"-Initiative: Microsoft und Sega schließen sich zusammen (News)
Wer Xbox sagt, meint Halo
Allen voran verdankte die Xbox ihren Erfolg aber natürlich dem legendären Shooter-Meisterwerk Halo: Combat Evolved. Und damit gleichzeitig einem der legendärsten Helden aller Zeiten: Dem Master Chief. Ohne Halo wäre die Geschichte der ersten Xbox sicherlich eine ganz andere ...
Quelle: Microsoft
Das heute ikonische Entwicklerstudio Bungie plante Ende der 90er-Jahre ein Echtzeit-Strategiespiel rund um Supersoldaten, Aliens und mystische Ringe im All. Und zwar für PC und Macintosh. Kurz vor der Veröffentlichung wurde jedoch das Studio von Microsoft aufgekauft. Der Plan: den ambitionierten Sci-Fi-Titel für die Xbox anzupassen. Mit jeder Menge Aufwand und massiven Änderungen wandelte sich Halo zum Third-Person-Shooter und schlussendlich zu dem Ego-Shooter-Phänomen, wie wir es heute kennen.
Für die wenigen, denen die cineastisch erzählte Story des Master Chiefs unbekannt ist: Halo spielt im Jahr 2552. Die Menschheit leidet unter einer enormen Überbevölkerung und sieht sich so gezwungen, andere Planeten abseits der Erde zu besiedeln. Wenig später gibt es ein erstes Aufeinandertreffen mit einem "unbesiegbaren Alien-Schiff", das sich im Verlauf als die Allianz herausstellt. Die ist eine Gemeinschaft aus diversen Alien-Rassen, die sich zu einer fanatischen Religion zusammengeschlossen haben.
Quelle: PC Games
Überall im All finden sich eigenartige und riesige Ringe: uralte Waffen, welche die Macht in sich tragen, biologisches Leben im Umkreis von 25.000 Lichtjahren auszulöschen. Die Allianz ist der festen Überzeugung, damit eine "große Reise" antreten zu können, die den Kernpunkt ihrer Religion widerspiegelt. In diesem hochspannenden Szenario übernehmen wir die Rolle des Master Chiefs, auch Spartan 117 genannt. Er ist einer der letzten Überlebenden einer Reihe genetisch modifizierter Supersoldaten. Seine Aufgabe: das Vorhaben der Allianz verhindern und die Menschheit sowie die gesamte Galaxie retten.
Was Mario für Nintendo und Kratos oder Nathan Drake für Playstation sind, das ist der grün gepanzerte Master Chief für Xbox. Darüber hinaus gilt Halo: Combat Evolved als eines der besten Konsolenspiele aller Zeiten. Einen besseren Launch-Titel konnte man sich eigentlich nicht wünschen. Ob es die phänomenale Musik- und Sound-Untermalung waren, die packende Geschichte oder das enorm befriedigende Gameplay: Halo zählte und zählt zu den Größen des Shooter-Genres und außerdem als einer der wichtigsten Pioniere der Konsolen-Shooter.
Wer jetzt aber denkt, Microsoft zündete gleich zu Beginn die gesamten verfügbaren Spielspaßraketen ab, der sollte sich festhalten: In den Folgejahren nach 2002 schmückte sich die Marke Xbox nämlich mit unzähligen tollen Videospielen, allen voran Exklusivtiteln wie Fable, Morrowind & Co.
Die Geburt der Marke Xbox: Ein Paradies für Abenteuer
Wer Anfang der 2000er die besten Rollenspiele auf einer Konsole genießen wollte, der kam am Namen Xbox nicht vorbei. Der renommierte Entwickler Bethesda gab sich mit dem erwähnten The Elder Scrolls 3: Morrowind die Ehre. Und Bioware steuerte einen ganz besonderen Geheimtipp bei: das südöstlich angehauchte Fantasy-RPG Jade Empire.
Darüber hinaus gab es mit dem von Peter Molyneux entwickelten Hype-Titel Fable einen echten Spielspaßgaranten, der mit britischem Humor und vielen interessanten Ideen für frischen Wind im Genre sorgte.
Wer sich lieber mit Plattformern begnügte, der fand tolle Abenteuer in Form von Blinx und Voodoo Vince. In Blinx übernehmen wir die Rolle des gleichnamigen Katers, der auf der Jagd nach schweinischen Zeitdieben ist. In Voodoo Vince steuern wir hingegen eine Voodoo-Puppe im französischen Viertel von New Orleans. Die muss sich selbst Schmerzen zufügen, um ihre Gegner zu besiegen.
Quelle: Microsoft I Xbox
Außerdem gab es natürlich auch großartige Lizenztitel, die uns packende Geschichten von der Kinoleinwand auf den heimischen Bildschirm zauberten: In The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay schlüpfen wir in die Rolle des von Vin Diesel gespielten Richard Riddick, des gefürchtetsten Verbrechers im Universum. Auf Helden-Seite gab es großartige Verbrecherbekämpfung im hübschen Comic-Look: Ultimate Spider-Man ist eines der besten Superheldenspiele der 2000er! Damals waren Lizenzspiele tatsächlich häufig ziemlich gut.
Wir könnten jetzt noch ewig über zig Videospiele sprechen, die packende Highlights der ersten Microsoft-Generation waren. Das würde den Rahmen aber ziemlich schnell sprengen. Was am Ende aber deutlich wird: Xbox genießt selbst 20 Jahre nach dem Launch der ersten Konsole noch das Vertrauen einer großen Fangemeinde. Doch noch viel wichtiger ist, dass die erste Xbox einen großen Beitrag zur Spiele-Magie der damaligen Zeit leistete. Gemeinsam mit Nintendos GameCube und der Playstation 2 von Sony erschuf man eine Spiele-Ära, die eine gesamte Generation maßgeblich prägte. Danke dafür, liebe Xbox! Wir sind uns ganz sicher: Wir sehen uns wieder.
Hattet ihr damals (oder heute) eine Xbox? Was waren eure Highlights der ersten Xbox-Generation, oder allgemein innerhalb der sechsten Konsolengeneration? Teilt eure nostalgischen Erfahrungen und diskutiert mit uns in den Kommentaren, wir freuen uns!
Die X360 ist bis heute die Konsole mit dem bislang stärksten Spielelineup (IMHO).
Glückwunsch zum Jubiläum!
Mal sehen, vielleicht wird auch eine Series X mal interessant, da muss aber sehr viel mehr kommen als Halo und Forza.
Aber zweifelsohne hat die XBox ihren berechtigten Platz in der Hall of Fame der Videospielegeschichte.