Elden Ring braucht keinen DLC, gebt mir lieber Bloodborne 2!

Wenn es um Elden Ring geht, hüllen sich Bandai Namco und From Software gerne in Schweigen. Die Funkstille nach der Ankündigung im Jahr 2019 dauerte so lange an, dass ich schon beinahe vergaß, was sich da hinter verschlossenen Türen in Entwicklung befand.

Aber eben auch nur beinahe, da die Soulsborne -Spiele erst kurz zuvor in mein Leben traten. Ende 2018 bekam ich Bloodborne (jetzt kaufen 47,81 € / 53,99 € ) geschenkt und verbrachte die gesamten Weihnachtsferien vor der PlayStation. Das waren zwar keine besinnlichen, aber dafür verdammt unterhaltsame Feiertage.

Daraufhin folgten die Dark-Souls -Teile - na ja, abgesehen vom zweiten, aber die Geschichte verdient schon fast einen eigenen Artikel. Danach war Sekiro: Shadows Die Twice der erste Titel der Entwickler, den ich mir direkt zum Release gekauft und in Windeseile durchgespielt habe.

Als dann die Ankündigung zu Elden Ring kam, war ich begeistert. Schließlich befand ich mich seit Kurzem auf Souls-Entzug und die neuentdeckte masochistische Ader forderte Nachschub. Den hat sie als Überbrückung durch diverse Soulslikes bekommen, bis dann endlich das nächste große Spiel von Miyazaki vor der Tür stand.

Eine Abmachung, die ich am liebsten brechen wollte

Als der lang ersehnte Tag endlich kam und der Postbote die Collector's Edition von Elden Ring bei mir ablieferte, war der Zeitpunkt denkbar schlecht. Zum einen erschien genau eine Woche vorher Horizon: Forbidden West, das ich in ebendiesen sieben Tagen durchspielte, um direkt in die Zwischenlande aufbrechen zu können. Dadurch waren meine persönlichen Ressourcen für Open-World-Spiele schon im Vorfeld ziemlich leer.

Quelle: PC Games Elden Ring Zum anderen musste ich in dieser Zeit einen Umzug vorbereiten, da mein damaliges Praktikum bei PC Games anstand. Die mentale Kapazität aufbringen, mich auf ein riesiges und bockschweres Spiel einzulassen, während ich eine temporäre Wohnung suchte und noch schnell die fälligen Uni-Abgaben hinter mich brachte? Fehlanzeige.

Elden Ring hatte keine faire Chance. Und obwohl ich Gänsehaut bekam, als Melina mir die berühmt-berüchtigte Abmachung anbot, hielt die Begeisterung nicht lange an. Versteht mich nicht falsch, ich mag das Spiel trotzdem und vor allem bewundere ich das Entwicklerteam dafür, was es alles auf die Beine gestellt hat.

Aber ich sah zu diesem Zeitpunkt bloß die für mich viel zu große und viel zu offene Welt, sehnte mich zurück nach der vergleichsweise linearen Struktur der Vorgänger. Die immergleichen Bosse in den Katakomben von Elden Ring, die sich kaum voneinander unterscheiden, ließen mich schon bald einen großen Bogen um ihre zahlreichen Geschwister machen.

Quelle: PC Games Elden Ring Und wo wir schon dabei sind, wieso wurden die Bossgegner eigentlich so häufig recycelt? From Software, Elden Ring ist umfangreich genug. Lasst doch einfach ein paar der Nachahmer weg, es hätte dem Spiel nicht geschadet. Im Endeffekt waren es doch einige Dinge, die meiner ursprünglichen Vorfreude einen ordentlichen Dämpfer verpassten.

Erschlagen vom Erdenbaum

Nach etwa 60 Stunden hatte ich es irgendwann geschafft und die Credits liefen über den Bildschirm. Meine Malenia-Figur schaut mich heute noch vorwurfsvoll an, denn die Endgame-Bosse liegen noch vor mir. Durch mein gemischtes Verhältnis zum Spiel schiebe ich die jetzt schon seit fast zwei Jahren vor mir her.

Nichtsdestotrotz schlummert in mir der Souls-typische Ehrgeiz, es noch mit ihnen aufnehmen zu wollen. Mein Plan ist deshalb, irgendwann noch einmal ganz von vorn anzufangen und mit viel Zeit und Ruhe frisch ins Spiel zu starten - und nicht aufzuhören, bis Malenia vor mir niederkniet.

Quelle: PC Games Elden Ring Da könnte man denken, der Elden-Ring-DLC Shadow of the Erdtree kommt wie gerufen. Leider nein, leider gar nicht. Der neue Trailer löst einen Mix an Gefühlen in mir aus: Es sieht alles unfassbar gut aus. Es juckt mich in den Fingern, es doch noch mal zu probieren. Ich habe mir so gewünscht, dass es mir gut gefällt, vielleicht ist es jetzt doch endlich so weit.

Die Tatsache, dass es laut Bandai Namco die umfangreichste Soulsborne-Erweiterung bisher sein wird, gepaart mit einer Collector's Edition, die teurer als die des Basisspiels ist, wirkt aber vor allem erschlagend.

From Software in allen Ehren, aber vermutlich landet der DLC zunächst eine ganze Weile auf meinem Pile of Shame. Da hat er wenigstens Gesellschaft in Form von Final Fantasy 7 Remake, Tears of the Kingdom und vielen weiteren Krachern.

Ein wahrer Traum, nicht nur für Jäger

Ich weiß natürlich, dass viele Menschen von Elden Ring begeistert waren und sind. Zurecht, trotz seiner Schwächen ist es objektiv gesehen ein richtig gutes Spiel! Aber es ist eben nicht meins, zumindest im Vergleich zur hauseigenen Konkurrenz.

Auf meinem persönlichen Thron sitzt Bloodborne, das wird sich auch so schnell nicht ändern. Und das nicht nur aufgrund von Nostalgie, weil es mein Einstieg in die gnadenlose Welt der Soulslikes war. Bloodborne ist eines der wenigen Spiele, in denen ich Platin geholt habe. Auch wenn es eine der leichteren Platin-Trophäen der From-Software-Titel bietet, bin ich trotzdem stolz drauf.