Kein Aufbauspiel wird derzeit so gehypt wie Manor Lords - aber wird es den Erwartungen gerecht? Wir haben die Early-Access-Fassung ausführlich gespielt und verraten euch, worauf ihr euch ab dem 26. April freuen könnt.
Mittelalter hautnah
Dafür zeigt Manor Lords aber schon jetzt eine ganze Menge Stärken, auf die so manch andere Aufbauspiele neidisch sein dürften. Zum Beispiel die butterweiche Zoom-Funktion, mit der ihr nicht nur sehr weit raus-, sondern auch nah ans Geschehen rangehen könnt. Erst dann lassen sich die ganzen Details genießen, die der Entwickler schon eingebaut hat. Zum Beispiel die vielen hübschen Animationen der Dorfbewohner, die Holz hacken, Waren transportieren, Wasser aus dem Brunnen schöpfen oder die Felder bestellen. Auch der Gebäudebau ist sehenswert, da die Hütten wirklich Stück für Stück hochgezimmert werden. Das macht schon beim Zusehen Spaß.
Am meisten Stimmung kommt übrigens in der Third-Person-Ansicht auf. Die ist zwar noch unfertig und kann zu Glitches neigen, tut aber schon, was sie soll: Dank ihr dürft ihr nämlich mit eurer Spielfigur durch die Siedlung stiefeln und das Geschehen aus der Nähe betrachten. Spielerisch völlig nutzlos, da ihr so weder kämpfen noch mit der Umgebung interagieren könnt, doch dafür ist sie eine wunderbare Möglichkeit, um die dichte Atmosphäre aufzusaugen.
Quelle: PC Games Die hat das Spiel übrigens nicht nur seiner ausgesprochen hübschen Grafik zu verdanken! Manor Lords punktet auch mit stimmungsvollen, glaubwürdigen Soundeffekten, beim Ranzoomen sind sogar eure Dorfbewohner (auf Englisch) zu hören. Am besten gefällt uns aber die hochwertige orchestrale Musikuntermalung, die hervorragend zum Spielgeschehen passt, ohne dabei langweilig oder aufdringlich zu werden. (Tipp: In diesem Video gibt es eine kleine Kostprobe.)
So baut sich's schön!
Eine echte Stärke von Manor Lords ist auch der Straßen- und Häuserbau. Denn um neue Familien anzulocken und so eine größere Stadt zu entwickeln, müsst ihr natürlich Wohnraum in Form von Hofstätten bereitstellen. Die platziert ihr aber nicht auf einem strengen Raster wie in so vielen anderen Aufbauspielen. Stattdessen legt ihr hübsch geschlungene Wege an, an denen sich die Gebäude dann automatisch ausrichten. Für Wohnhäuser markiert ihr einfach nur vier beliebige Eckpunkte und das Spiel versucht dann selbstständig, möglichst viel Wohnraum in das Feld reinzuquetschen. Das sorgt nicht nur für wunderschöne, organische Siedlungen, es spielt sich auch sehr komfortabel und wird einfach nicht langweilig. Wir wären nicht überrascht, wenn ihr das Feature bald auch in anderen Aufbauspielen finden würdet!
Quelle: PC Games Beim Anlegen der Wohnflächen seht ihr auch gleich, ob ein Haus noch genug Platz für einen Hinterhof hat. Das ist sehr wichtig, denn dort spielen sich später viele Betriebe und Produktionen in eurer Siedlung ab. Am Anfang werdet ihr hier aber vor allem Gärten anlegen oder Hühnerställe bauen, um die Bewohner mit Eiern und Gemüse zu versorgen. Ziegenställe liefern außerdem Häute, die ihr dann später für die Kleidungsproduktion nutzen könnt. All das braucht ihr, um die Grundbedürfnisse eurer Bewohner zu befriedigen, denn nur wer einen Zufriedenheitswert von mehr als 50 Prozent erreicht, kann sich bald über Zuwachs und damit neue Arbeitskräfte freuen.
Waren für alle
Es genügt allerdings nicht, einfach nur Nahrung, Leder oder Brennholz einzulagern. Die Dorfbewohner wollen auch, dass ihnen das Zeug zur Verfügung steht. Das geschieht auf Märkten, wo die Familien aus den Betrieben automatisch Stände errichten und ihre Waren anbieten. Erst wenn hier genügend Waren im Angebot sind, steigt die Zufriedenheit der Wohnhäuser in der Nähe und man kann sie einen Rang aufwerten.
Quelle: PC Games Das System ist nicht schlecht, allerdings fällt es derzeit noch etwas schwer, die Reichweite der Märkte richtig einzuschätzen. Es gibt zwar eine nützliche (wenn auch etwas versteckte) Funktion in der Marktübersicht, die euch zeigt, welche Häuser in der Nähe versorgt sind. Aber das erklärt zum Beispiel nicht, wo der Einflussbereich eines Marktes wirklich endet und ob es sich eher lohnt, einen großen oder lieber mehrere kleinere Märkte zu errichten. Da sehen wir noch ein wenig Verbesserungsbedarf.
Und das wo's heutzutage fertige Alternative en masse gibt ;)