Kein Aufbauspiel wird derzeit so gehypt wie Manor Lords - aber wird es den Erwartungen gerecht? Wir haben die Early-Access-Fassung ausführlich gespielt und verraten euch, worauf ihr euch ab dem 26. April freuen könnt.
Forschen und entwickeln
Wenn eure Siedlung wächst, erhaltet ihr nämlich ab und zu kostbare Verbesserungspunkte. Die könnt ihr dann in einem kleinen Entwicklungsbaum ausgeben, wo ihr starke passive Verbesserungen oder zusätzliche Gebäude und Technologien freischaltet. So erhaltet ihr zum Beispiel einen Pflug für die Landwirtschaft, mit dem ihr eure Ochsen auf die Felder schicken könnt, um die Erträge kräftig zu steigern. Oder ihr senkt die Gebühren für Handelsrouten, entwickelt Apfelbäume für eure Gärten oder lasst eure Jäger Fallen aufstellen, die dann für dauerhaften Fleischnachschub sorgen.
Schnell werdet ihr aber merken, dass ihr längst nicht alle Upgrades nutzen könnt, die ihr gerne hättet, denn dafür sind die Punkte einfach zu knapp. Und das ist auch so gewollt, denn in Manor Lords seid ihr nicht auf eine Siedlung beschränkt, sondern errichtet mehrere Dörfer, für die ihr dann unterschiedliche Schwerpunkte legen könnt.
Nicht ein Dorf, sondern viele
Spätestens jetzt wäre es an der Zeit, gemütlich rauszuzoomen und sich auf der Map in den anderen Gebieten umzuschauen. Jede Zone auf der Karte bietet erst mal die gleichen Rohstoffe wie Stein, Beeren, Wild, Lehm oder Eisen. Allerdings hat jedes Gebiet auch mindestens eine Ressource, die besonders reichhaltig vorhanden ist. Außerdem gibt es in jeder Zone unterschiedliche Fruchtbarkeit für Weizen, Roggen, Gerste oder Flachs.
Je nach Gebiet könnt ihr nun ein zweites Dorf aufbauen, wo ihr dann zum Beispiel alles in Ackerbau setzt und dafür auch all eure Entwicklungspunkte ausgebt. In einer anderen Siedlung steckt ihr dafür alles in Eisenverarbeitung und lasst hier dann zum Beispiel schwere Rüstungen herstellen. Zugegeben: Auch das ist im Moment noch ziemlich einfach gestrickt, schon allein weil der Forschungsbaum noch unfertig und voller Platzhalter ist. Doch die Idee mit den Spezialisierungen gefällt uns schon jetzt richtig gut - und sie wird bestimmt noch richtig spannend, wenn das Spiel erst mal weiter im Early Access fortgeschritten ist.
Umständlicher Warentausch
Um ein neues Dorf zu starten, müsst ihr euch nur eine neutrale, noch nicht besetzte Region aussuchen und dort einen kleinen Siedlungstrupp hinschicken, das klappt also sehr unkompliziert. Anders sieht es jedoch beim Warentransport zwischen euren Ortschaften aus. Wenn ihr zum Beispiel von eurer Hauptsiedlung wichtige Nahrung und Bretter in euer Nachbardorf schicken wollt, könnt ihr nicht einfach einen Ochsenkarren mit den Waren hinschicken.
Stattdessen müsst ihr erst mal Packstationen bauen, das sind kleine Handelsposten, die ihr zusätzlich noch mit Packeseln bestücken könnt. Hier legt ihr dann fest, welche Ware ihr in ein anderes Gebiet verschicken möchtet. Allerdings müsst ihr dafür auch eine Ware vom Zielort einfordern, das heißt: Ihr könnt nicht einfach etwas hinschicken, sondern müsst auch irgendwas zurücktauschen! Das mag vielleicht einfache Balancing-Gründe haben, doch in dieser Form wirkt das Tauschsystem einfach nur unpraktisch und unnötig. Zumal ihr für jede transportierte Ware eine eigene Packstation hinstellen und besetzen müsst. Das macht den Warenaustausch zwischen euren Dörfern ziemlich unübersichtlich - auch hier darf der Entwickler ruhig nochmal ran.
Zu den Waffen!
Nun haben wir so viel über Wirtschaft und Aufbau geredet, doch Manor Lords hat noch mehr zu bieten: ein richtiges Kampfsystem im Echtzeit-Strategie-Format! (Nicht vergessen: Ihr könnt zu Beginn auch einen firedlichen Spielmodus ohne Gefechte wählen - dann habt ihr zwar eure Ruhe, aber ihr verpasst auch wirklich was.)
Quelle: PC Games Im Early Access habt ihr zwei grundsätzliche Gegner: ein feindlicher Lord sowie eine Gruppe von Banditen. Die Gauner klauen anfangs nur ab und zu ein paar Waren aus eurer Siedlung, das ist nicht weiter tragisch. Richtig übel wird's aber, wenn ein Schurkentrupp in euer Dorf einmarschiert und damit beginnt, sämtliche Häuser abzufackeln. Eure Dorfbewohner werden dann zwar brav versuchen, Wasser vom Brunnen zu holen und die Brände zu löschen, doch gerade der Wiederaufbau ging bei uns öfter mal schief. Die Bewohner-KI tat sich da noch schwer, neue Häuser zu besetzen oder die Arbeit wieder aufzunehmen, in einem Fall ging uns ein Dorf sogar komplett verloren und das Gebiet konnte auch nicht neu besiedelt werden. Das ist so sicher nicht gedacht und wird hoffentlich in einem künftigen Update ausgebessert. Unser Tipp: Lass es einfach gar nicht erst so weit kommen. Und dafür braucht ihr ein paar Kämpfer!
Und das wo's heutzutage fertige Alternative en masse gibt ;)